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Frankreichreise
2021

Freundschaft lebt trotz Corona-Reglements

 

 

 

Kleine Teisendorfer Gruppe in Bétête – Franzosen-Besuch im Juli 2022 geplant

 

 

Teisendorf – Lange sah es so aus, als ob es nach der lockdownbedingten Pause 2020 auch heuer keine Begegnung zwischen den Menschen aus der Gemeinde Teisendorf und der Verwaltungsgemeinschaft Bétête in Zentralfrankreich geben würde. Schließlich machte sich aller Hindernisse zum Trotz eine kleine, elfköpfige Gruppe aus dem Rupertiwinkel auf den Weg ins Limousin, um die fast 50-jährige Freundschaft zu pflegen.

 

     Die Teilnehmer des Begegnungs-Wochenendes in Bétête kamen Teisendorf, Anger, Patting, Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain. Ein Teil der Gruppe reiste in einem von der Teisendorfer Landjugend entliehenen VW-Bus. Andere fuhren in privaten Pkws, um die Reise in Frankreich individuell fortsetzen zu können. Vorsitzender Horst Riß lenkte routiniert den Kleinbus und wurde nach der Zwischenübernachtung in Freiburg bei Bedarf von Leo Kellner abgelöst.

 

    In einer Dorfbar nahe der Schnellstraße, deren Chef sich beim Zubereiten von „Tapas“ und Käseplatte nicht aus der Ruhe bringen ließ, und der auch bei diesen kleinen Gerichten streng an der üblichen Menüfolge festhielt, groovte sich die Gruppe auf das französische Lebensgefühl ein.

 

    In Bétête wurde sie von an die 50 Franzosen mit Willkommensbannern und weißblauen Fähnchen auf das Herzlichste in Empfang genommen. Wenngleich ein wenig Befangenheit spürbar war, wie man sich angesichts der Umstände am besten begrüßen sollte. „Auch beim Vorbereiten war es heuer nicht so wie sonst“, bedauerte Mireille Glunk.

    Im Versammlungsraum neben dem Dorfteich stand schon ein Buffet mit hausgemachten Spezialitäten den besten Rezepten jeder Köchin, von Salaten über Quiches bis hin zu Fleischpasteten, bereit; später gab es noch Käse und unzählige süße Tartes.

 

      Den Samstag verbrachten die Gäste mit ihren Gastgebern. Am Abend versammelten sich alle im Gemeindehaus, wo man mit Rücksicht auf die Corona-Regeln an liebevoll gedeckten Sechser-Tischen speiste. Untermalt wurde der Festabend von einer Sängerin und einem Musiker. Vorher gab es im Freien einen Aperitif, während am Spieß ein Spanferkel brutzelte. Bürgermeister  Marcel Delcuze zeigte sich sehr bewegt vom Besuch aus Bayern: „In diesen unsicheren Zeiten der Pandemie zeigt Eure Gegenwart, um wie viel stärker als irgendein Virus unsere Freundschaft ist. Die Botschaft, die Ihr an uns richtet, ist eine starke Botschaft voller Hoffnung.“

 

     Später tauschten Horst Riß, Vorsitzender des Deusch-Französischen Freundschaftskreises (DFFK) Teisendorf, und Danièlle Chatelain, Präsidentin des französischen Partnerschafts-Vereins, schwere Körbe mit landestypischen Spezialitäten aus. „Nachdem wir unsere Frankreichfahrt 2020 wegen ,Madame Corona' absagen mussten, waren wir sehr traurig“, berichtete Riß in seiner Rede. Umso mehr freue man sich, sich wieder zu sehen und gemeinsam etwas unternehmen zu können. Er richtete die Grüße von Bürgermeister Thomas Gasser und Altbürgermeister Fritz Lindner aus sowie von mehreren Aktiven des DFFK. Im Namen des Teisendorfer Bürgermeisters lud Riß die Franzosen für Ende Juli 2022 zur „Goldenen Hochzeit“, der 50-Jahr-Feier der Freundschaft, nach Teisendorf ein; dann soll es auch wieder eine gemeinsame Kunstausstellung geben.

 

 

   „ Es ist ein Zeichen, das nicht täuscht. Ihr seid echte und großartige Freunde, die bereit sind, zu uns aufzubrechen trotz der Gesundheitskrise, die wir durchmachen“, zollte Danièlle Chatelain den Gästen ihren Respekt.

 

    Den Sonntag gestalteten ein gemeinsamer Spaziergang durch die ursprüngliche Landschaft der Creuse mit ihren vielen Gewässern, Bäumen, Büschen und alten Häusern, ein „Picknik“ neben dem Teich und eine deutsch-französische Gaudi-Olympiade kurzweilig. Unter Leitung von Mireille und Maurice Glunk mussten vier mit je zwei Bayern und zwei Franzosen besetzte Teams unter anderem mit Pantoffeln um die Weite schießen, Schnüre möglichst schnell aufwickeln, blind gemeinsam ein Portrait zeichnen und zu Drehleiher- und Akkordeonklängen ein Schäferspiel aufführen.

 

    Statt Blumen gab es für die Sieger Riesen-Zucchini. Beim Abschluss-Essen sangen die Teisendorfer Gäste noch ein bayerisches Abendlied und einen irischen Reisesegen. Der Abschied am Morgen darauf fiel wie immer schwer.                                                       

 

Veronika Mergenthal

 

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